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Terra Incognita

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Wo ist eigentlich dieses Isergebirge?

 

Warum gibt es diesen weißen Fleck auf meiner persönlichen Landkarte? Und warum war ich noch nicht dort?

 

All das sind Fragen, die endlich eine Antwort finden wollen. Nach einem kurzen Übernachtungs-Stopp im Zittauer Gebirge lenke ich meinen Expeditionstruck in Richtung dieser unbekannten Iser-Bergwelt. Doch was weiß ich eigentlich schon über dieses Iser-Dingsda?

 


Zum einen habe ich das Buch „Der Pfad des Mutes“ von Miloš Zapletal gelesen. Das ist ein spannender Abenteuerroman, in dem der halbwüchsige Held von seiner Pfadfindertruppe auf eine einsame Überlebenstour durch das Isergebirge geschickt wird. Er meistert alle Strapazen und rettet am Ende sogar einem abgestürzten Piloten das Leben. Dann wusste ich vom Hörensagen, dass der bedeutendste Gipfel Smrk heißt. Und schließlich empfahl das Internet einen Bikepark in der Nähe von Nové Město pod Smrkem (Neustadt an der Tafelfichte). (Das Thema Bikepark scheint mich seit Dänemark zu verfolgen.)

 

An diesen Fakten sieht man, dass ich ein wenig geflunkert habe, als ich sagte, ich wüsste gar nichts vom Isergebiege. Aber vor Ort war ich wirklich noch nie. Das ändert sich in dem Moment, wo ich den kleinen Waldparkplatz im Norden von Nové Město ansteuere. Schnell mache ich mein Mountainbike abfahrbereit und sofort stellt sich die entscheidende Frage: Wohin will ich eigentlich radeln? 

 

Als Ziel wähle ich einfachheitshalber den höchsten und bekanntesten Gipfel der Umgebung. Er trägt den seltsamen deutschen Namen „Tafelfichte“ oder einfach tschechisch „Smrk“. Dabei ist die Frage „Bin ich der Höchste“ gar nicht so einfach zu beantworten. Die Berge des Isergebirges liefern sich ein ein enges Kopf an Kopf Rennen. Es gibt gleich 3 Aspiranten auf den Titel und dazwischen ist ganz viel Landschaft. Und diese Landschaft liegt auch nur weniger Meter tiefer. Übrigens ist der Smrk mit seinen 1124 Metern nur die Nummer 2. Von ihm 11 Kilometer südöstlich und damit schon in Polen liegt die Wysoka Kopa (Grüne Koppe). Sie ist ganze zwei Meter höher. Der Dritte im Bunde heißt Jizera (Siechhübel). Er residiert 6 Kilometer südlich des Smrk. Mit 1222 Metern fehlen ihm immerhin 4 Meter zum Titel.  

 

Auf jeden Fall scheint die Tafelfichte der bekannteste Berg zu sein. Ausgehend von meinem Parkplatz liegt er auch am nächsten. Doch erst einmal muss ich ganz schnell einiges an Höhe gewinnen. Nach einer kleinen Finte in Form einer kurzen Talabfahrt geht es auch gleich auf einem Forstweg stramm aufwärts. Das ist hier nun einmal nicht Dänemark! An den steilsten Abschnitten kämpfe ich mich kaum 200 Meter vorwärts und muss dann pausieren, um wieder zu Atem zu kommen. Bergauf im Stop-and-Go sozusagen. Ist das etwa Konditionsschwäche? Nein! Diplomatisch ausgedrückt: „Ich finde nur gerade meinen eigenen Rhythmus“. Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich jeden Meter des Anstiegs fahre. Schieben kommt nicht infrage. (Jedenfalls noch nicht!)

 

Von der Seite münden schmale Nebenwege ein. Sie sehen buckelig aus, sind aber gar nicht übel und vor allem weniger steil. Ein Kartencheck zeigt mir, dass ich auch darüber meinem Ziel näherkommen könnte, wenn auch zum Preis eines moderaten Umwegs. Ich verwerfe die Idee lieber. Es handelt sich um Trails des Mountainbike-Parks „Smrk“. Ich würde sie als Geisterfahrer entgegen der offiziellen Fahrtrichtung benutzen müssen. (Was hier erstaunlicherweise fahrtechnisch machbar ist!) Nur was, wenn mir dann so ein doppelt gefedertes und adrenalingesteuertes Flugobjekt entgegenkommt? Ich bin doch kein Kamikaze! Also lieber weiter im Dreiklang: treten, pausieren, schwitzen. 

 

Natürlich kommt dann doch niemand aus dem Seitenweg geschossen, denn ich habe diesen großen schönen Wald ganz für mich allein. Zwar bin ich mir sicher, dass ich in meinem seltsamen Tun von dutzenden großen und kleinen Augen beobachtet werde, aber menschliche Augen sind bestimmt nicht dabei. 

 

Der Untergrund wechselt auf Asphalt. Das ist für tschechische Forststraßen nicht ungewöhnlich. Diese Straße - sie heißt Franzosenweg - zieht mich nun kontinuierlich immer weiter nach oben, ohne dass Puls und Atemfrequenz in bedrohliche Bereiche geraten würden. Kleine Schneeflecken tauchen am Wegesrand auf. Als ich mein erstes richtiges Zwischenziel erreiche - es ist ein Felsenhaufen mit dem Namen Tišina - kann man nur noch von einigen Asphaltflecken auf einer ansonsten geschlossenen Schneedecke sprechen. Zum Glück erweist sich der Schnee als einigermaßen fest und griffig. Er bremst meine Fahrt nur wenig. Hier bin ich auf 875 Metern Höhe. Werde ich auf den nächsten 250 Metern in eine wahre Winterwelt eintauchen? Als ich zur Erkundung des Tišina mein Bike zur Seite stellen möchte, sacken meine Füße schon hier mehr als knöcheltief in die weiße Pracht ein. Zum Spaß klettere ich auf den Felsblöcken herum. Sie sind zur Abwechslung völlig schneefrei, aber Aussicht gibt es keine. Dann geht es auch schon weiter aufwärts.

 

Die Tafelfichte gehört zu den eher unerschlossen Bergen. Auf ihrem Gipfel soll es zwar einen Aussichtsturm geben, aber keine Baude, Gastronomie oder Wetterstation. Deshalb führt auch keine richtige Straße hinauf. An einer Weggabelung in der Nähe des Smrk muss ich eine Entscheidung treffen. Ein schnurgerader Forstweg (Turmweg) mit mäßiger Steigung würde mich dicht an die Bergspitze führen. Oder ich bleibe auf dem Franzosenweg und müsste dann die „Himmelsleiter“ nehmen.  Die Entscheidung ist einfach: Der Turmweg ist so tief eingeschneit, dass ich keinen Meter mit dem Rad vorankäme.

 

Auf dem Franzosenweg stecke ich aber auch gleich nach ein paar Metern fest. Doch hier sieht es so aus, als würde es immer nur für einen kurzen Abschnitt schwierig werden. Halb radelnd, halb schiebend gelange ich an den Fuß der Himmelsleiter. Irgendein Schlaumeier schrieb im Internet, dass man die Himmelsleiter auch mit dem Mountainbike fahren könnte. Das wäre demnach sogar aufwärts möglich. Ist das ein Scherz? Wie soll das bei einer Leiter funktionieren?

 



Eine richtige Leiter ist die Himmelsleiter aber nicht, auch keine Treppe oder Stiege. Aber diese Waldschneise aus Geröll und Steinen ist die kürzeste und damit steilste Verbindung vom Franzosenweg zum Gipfel. Vielleicht könnten es wahre Fahrtechnik-Gurus ohne Knochenbruch den Berg herunterschaffen. Sicher aber nicht bei diesen winterlichen Verhältnissen und zu keiner Jahreszeit aufwärts.

 

Ich besinne mich also auf meine Füße und mache mich auf dem Weg zum Gipfel. Hier unten finden sich immer wieder schneefreie Steine, die als Treppenstufen herhalten müssen. Zwischen ihnen plätschert fröhlich das Wasser des tauenden Schnees. Ich bin gespannt, wie lange meine Füße unter diesen Umständen halbwegs trocken bleiben. Etwa 200 Höhenmeter sind zu bewältigen und je höher ich steige, desto weißer wird die Landschaft. Ab etwa 1000 Metern Höhe werden die Bäume merklich kleiner. Weiter oben werden sie auch noch von dicken Schneeschichten erdrückt. Grüne Flecken gibt es schon lange nicht mehr. Im letzten Abschnitt wird die „Leiter“ zu einem hölzernen Steg. Höhenmeter kommen jetzt kaum noch dazu und gleich muss ich oben sein. Ein Gedenkstein verkündet, dass Theodor Körner einst hier oben weilte. Jetzt sehe ich links auch schon den Aussichtsturm. Das ist eine futuristische Stahlkonstruktion mit öffentlich zugänglichem Oberdeck.

 

Die wenige Stufen sind schnell erklommen und es gibt wirklich eine gigantische Aussicht. Und diese Aussicht habe ich ganz allein für mich. Unter einem strahlend blauen Himmel lässt sich in der Ferne das Riesengebirge mit seiner Schneekoppe ausmachen. Seine Gipfel sind natürlich weiß. In der anderen Richtung kann ich schemenhaft die Rakete des Ještěd im Dunst erkennen. Gleich gegenüber, etwas westlich liegt in sanften bewaldeten Wellen der zweite Höhenzug des Isergebirges. Vereinzelt ragen Steinklippen aus dem Wald hervor. Weil es windstill ist und die Märzsonne einfach alles gibt, kann ich mir Zeit lassen. Kalt wird mir trotz des vielen Schnees nicht.

 

Irgendwann empfinde ich dann doch Sehnsucht nach meinem Monsta-Bike und klettere den Berg wieder herunter. Ein Paar kommt mir entgegen. Gerade haben sie wieder ihre Skier unter die Füße geschnallt. Ich sinniere ein wenig darüber, ob es wirklich sinnvoll sein kann, Skier mitzunehmen. Für den steilen Anstieg sind sie nicht zu gebrauchen und die Schneedecke auf dem Franzosenweg war doch insgesamt recht unvollständig. Bestimmt wollen die beiden unbedingt noch die letzten Züge des zurückweichenden Winters ausnutzen. Koste es, was es wolle!

 

Wie sehr ich mich doch täuschen sollte! Als ich wieder auf dem Rad sitze, folge ich weiter dem Franzosenweg, der beständig Höhe verliert. Vermutlich ist er auch hier asphaltiert. Doch genau kann ich es nicht sagen, denn auf dieser Strecke gibt es wieder Schnee. Diesmal nichts als Schnee. Lückenlos bedeckt er die Straße, kilometerlang. Immerhin wird jetzt klar, dass man noch ausgezeichnet Skilanglauf betreiben kann. Zum Glück ist der weiße Belag auch für mich ausreichend verdichtet, so dass ich kaum einsinke. Das Gefälle hilft dabei, trotz des zweifelhaften Untergrunds eine gewisse Geschwindigkeit beizubehalten.

 

Nach einer Weile erreiche ich die Wegkreuzung, der Smědava Baude (Wittighaus). Smědava ist eine wichtige Landmarke im Koordinatensystem des Isergebirges. Um das zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Landkarte. Das Isergebirge erstreckt sich über eine beachtliche Fläche. Und auch die mehr als 1100 Meter Höhe sind eine Größenordnung, von der manches andere Mittelgebirge nur träumen kann. Trotzdem gibt es kaum markante Gipfel. Alles scheint eine bewaldete Wellenlandschaft zu sein. Daran ändern auch ein paar Felsenhaufen nichts, die mancherorts zwischen den Bäumen aufragen. Genau mittig über dieses zu groß geratene Hügelland führt eine einzige Autostraße. Theoretisch würde sie die Orte Hejnice (Haindorf) im Nordwesten mit Desná (Dessendorf) im Südosten verbinden, wäre nicht die südliche Hälfte, die an einem Stausee verläuft, aus gewässerschutzgründen gesperrt. Genau an dem Sperrschild, in der Mitte des Gebirges also und ausgestattet mit einem größeren Parkplatz liegt die Smědava Baude. Hier kreuzen sich viele Wege und es ist der höchste mit dem Auto erreichbare Punkt. Wer Skilanglaufsport betreiben oder wandern möchte, fährt erst einmal hierher.

 

Sagte ich gerade „liegt die Smědava Baude“? Ich muss mich korrigieren. Die schöne historische Baude ist vom Erdboden verschwunden. Aus einem alten Kellergeschoss wird derzeit ein Gastronomiebetrieb improvisiert. Die tschechische Wikipedia weiß dazu zu berichten: „Im Oktober 2021 wurde die Touristenhütte bei dubiosen Ereignissen vom Besitzer rücksichtslos abgerissen und wird wohl durch einen luxuriösen Wellnessbereich ersetzt.“

 

Hier in Smědava, wo die Weiße, Schwarze und Braune Smědá zusammenfließen, wird gerade mein Plan für die weitere Fahrt vom tiefen Schnee begraben. Eigentlich wollte ich zu den Stauseen vordringen, doch angesichts der puren Schneemenge kann ich das vergessen. Die einzige wirklich freie Strecke ist die Autostraße talwärts nach Hejnice. Ich stürze mich also die Serpentinen hinunter. Das erzwungene Stillsitzen in Verbindung mit dem kühlen Fahrtwind lässt mich das erste Mal an diesem Tag frösteln. Da fällt mir die Entscheidung leicht, diese Achterbahn in einer der vielen scharfen Kurven zu verlassen und eine Pause einzulegen. Nur ein paar Meter von der Straße entfernt sitze ich auf einen Baumstumpf und sehe der Smědá beim Sprudeln zu. Der wilde Bach ist hier schon fast ein Wasserfall!

 

Der Rest der Straße ist Formsache. In Hejnice überrascht mich die imposante zweitürmige Wallfahrtskirche. Nicht nur die Architektur des Gebäudes beeindruckt, sondern auch seine Lage. Die Basilika distanziert sich durch einen parkähnlichen Vorplatz ein Stück von der Innenstadt, während die Kulisse der Berge hinter der Kirche einen schönen Rahmen bildet. Aus einem kleinen Pavillon auf dem Vorplatz der Kirche wird Eis und Bier verkauft. Der strahlende Sonnenschein hat viele Gäste angelockt und ich sehe sogar die erste kurze Hose des Jahres! (Wohlwollend registriere ich, dass ich nicht eine einzige Corona-Maske sehe. Ende März 2022 ist das eine durchaus bemerkenswerte Feststellung!)

 

Dann könnte ich doch noch auf den Nussstein? Der bizarre Felsen mit Gipfelkreuz und Aussichtsplattform war mir im Internet aufgefallen. Klar, dass ich da hinaufklettern will! Ursprünglich wollte ich mich dazu vom Stausee kommend auf kleinen Waldwegen zu diesem Aussichtspunkt vorarbeiten. Da sich dieser Plan zerschlagen hat, spricht doch nichts dagegen, den Nussstein nun direkt von Hejnice aus anzugehen!

Gesagt, getan! Aber von hier unten sieht der Nussstein erschreckend hoch aus. (Tatsächlich beträgt die Höhendifferenz zu Hejnice satte 400 Meter!) Ein Teil dieser Höhe lässt sich auf der Straße zum Ortsteil Ferdinandov bewältigen. Dann geht es in den Wald. Der Wanderweg hat es echt in sich und wirft mich mehrmals aus dem Sattel. Aber ich komme Meter für Meter höher und gleichzeitig meinem Ziel näher. An einer Wegkreuzung mit einem markanten Felsenhaufen parke ich mein Monsta-Bike. Ab hier geht es zu Fuß einfach besser! Doch halt, nicht so schnell, zuerst will der Steinhaufen hier natürlich auch gründlich bekraxelt werden.

 

Der Nussstein gehört zu diesen spektakulären Erscheinungen, die in Reiseführern üblicherweise höchstens mit drei Zeilen erwähnt werden, obwohl man hier stundenlang verbringen könnte. Immer neue überwältigende Perspektiven reizen zum Fotografiere und sattsehen. (Bergsteiger können hier wahrscheinlich sogar tagelang neue Herausforderungen finden. Es gibt auf jeden Fall eine Reihe offiziell anerkannter Routen.)

 

Auch unsere Vorfahren müssen vom Felsen und seiner Aussicht beeindruckt gewesen sein. Schon 1898 schlugen sie Stufen in den Felsenturm und installierten ein eisernes Geländer. Die Mönche des nahen Klosters spendierten ein großes Gipfelkreuz. Damit war dieser Ort erschlossen. Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Einen großen Teil seines Charms bezieht er genau aus der Installation aus Kreuz, geschwungenem Geländer und ungelenk wirkender Stufen.

 

Gerade hier oben werde ich Opfer des elektronischen Fehlerteufels. Urplötzlich verweigert mein Handy seinen Dienst. Nach einem Wiederbelebungsversuch ist nun auch die Batterie tot. Das könnte ein größeres Problem werden, denn eine Papierlandkarte habe ich nicht. Die grobe Richtung zurück zu meiner mobilen Schlafhöhle könnte ich mir wohl zusammenreimen, aber ohne detaillierte Kenntnis der kleinen Schleichwege stünde mir eine langwierige und langweilige Rückfahrt auf größeren Straßen bevor. Doch wie es der Zufall will, hatte ich heute Morgen den Gedanken, dass eine technische Redundanz nicht schaden könnte. Ich habe zusätzlich mein Tablet mit geladener Landkarte in den Rucksack gesteckt. Ab sofort muss ich gelegentlich das klobige Gerät konsultieren, aber verloren bin ich nicht mehr.

 

Hinter dem Kurbad Lázně Libverda (Bad Liebwerda) erwartet mich noch einmal ein kräftiger Anstieg und eine Überraschung in Form eines ungewöhnlichen Gebäudes. Die Ausflugsgaststätte Obří Sud (leider gerade geschlossen) hat die Gestalt eines riesigen Bierfasses. Nach dem Vorbild eines ähnlichen Restaurant-Fasses, dass auf dem Gipfel des Javorník stand, baute man im Jahr 1930 dieses Riesenfass. Es ist aus Holz und hat einen Durchmesser von 11 Metern. In seinem Inneren sollen sich ein Tanzsaal, ein Restaurant und vier Gästezimmer befinden. Im Gegensatz zum Javorník-Fass von 1898 ist es aber nie ein echtes Fass gewesen. Dieses Fass hier, vor dem ich nun stehe, wurde 1974 zum Unikat, weil das Javorník-Original versehentlich in Brand geriet und vernichtet wurde. Der neumodische Wiederaufbau des Javornik aus dem Jahr 2011 zählt in meinen Augen nicht.

 

Gleich hinter dem Fass kreuzt eine Mountainbike-Route des „Singltrek pod Smrkem“. Würde ich ihr folgen, käme ich beinahe exakt an meinem Parkplatz wieder heraus. Nachdem ich vor Kurzem in Dänemark so viel Spaß auf derartigen künstlich angelegten Pisten hatte, sollte doch auch hier dem Vergnügen nichts im Wege stehen, oder? Ich bin skeptisch. Immerhin ist dieser Trail mit der Kennfarbe „rot“ - mittelgroße Schwierigkeit - markiert. Und „mittelgroß“ könnte ein dehnbarer Begriff sein. Sind die Tschechen nicht als „harte Hunde“ bekannt? Ich wage es trotzdem.

 

Und ich habe Spaß! Mich erwartet nach einem schweißtreibenden Anstieg ein kurzweiliges Schütteln und Schaukeln auf perfekten schmalen Pfaden. Zu meiner Erleichterung kommen keine Sprünge vor. Dafür kann ich noch ein intensives und körperlich anregendes Waldbad nehmen, während sich die schwindende Sonne um eine schöne Abendstimmung bemüht.

 

Voller neuer Eindrücke und angenehm ermüdet komme ich zu meiner Basisstation zurück. Später in der Nacht wird sich ein liebestolles Waldkäuzchenpaar vergeblich bemühen, mich in den Schlaf singen. (Sie bewirken eher das Gegenteil.)  Da habe ich eben Zeit, über meine morgigen Pläne nachzudenken …



Hinweis: Einige Weblinks im Text verweisen auf Websites in tschechischer Sprache.

Ich empfehle, die Übersetzen-Funktion des Webbrowsers zu nutzen!


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